Erfolge
Annäherung an Leitbilder und Projektziele
Die drei Schlüsselziele des Pflege- und Entwicklungsplans der Phase 1 konnten in vielen Bereichen erreicht werden:
- Erhaltung bestehender wertvoller Flächen, v. a. Bergwiesen, Borstgrasrasen, Nasswiesen und Moore. Die durchgeführte Nutzung, also einschürige Mahd, t. T. mit Nachbeweidung erweist sich hier als optimal.
- Regeneration intensivierter und verbrachter Flächen. Die mehrschürige Mahd zur Aushagerung ist ein probates Mittel, die Nährstoffgehalte aus den Flächen zu entfernen. Diese Methode hat sich auf sehr nährstoffreichen Flächen bewährt. Verbrachte Flächen zeigen nach Einbindung in differenzierte Mahd- und Beweidungsregime vielfach ebenfalls positive Entwicklungstendenzen hin zu den Zielgesellschaften.
- Entwicklung hin zu extensiver genutzten, nährstoffärmeren und artenreicheren Grünlandgesellschaften. Hier kommt die sog. Entwicklungspflege zur Anwendung, also spezielle, an den Erfordernissen zum Erhalt und v. a. zur Ausbreitung von Zielgesellschaften mit deren Leit- und Zielarten ausgerichtete Maßnahmen wie z.B. Oberbodenabtrag, kleinflächiges Plaggen oder intensive Bodenverwundung zur Erzeugung von Rohbodenstandorten als Keimbetten. Kombiniert werden kann die Schaffung von Rohboden auch mit Mähgutübertragungen sowie gezielten Arterhaltungs- und Wiederansiedlungsmaßnahmen wie Diasporeneinsaat.
Entwicklung von Bergwiesen aus Brachflächen und dem Intensivgrünland
Auf vielen Grünlandflächen, vor allem auf ehemaligem Intensivgrünland und auf verbrachten Bergwiesen ist deutlich die Entwicklung hin zu den angestrebten artenreichen Berg - und Feuchtwiesen zu beobachten.
Der große Erfolg der Pflegemaßnahmen spiegelt sich z. B. in einer starken Zunahme der Bergwiesen, vor allem auf ehemaligen Brachen und auf Teilflächen des ehemaligen Intensivgrünlands (vgl. Tab. 1). Artenarme Bärwurzbrachen sind dabei zu 100 % zugunsten artenreicherer Bergwiesengesellschaften zurückgegangen, und Teile der Wiesenfuchsschwanz-Gesellschaft haben sich zu nährstoffreicheren Ausbildungen der Bergwiese entwickelt. Einen Ausschnitt der Vegetationskartierung aus der Diplomarbeit von 2006 (Forker 2007) zeigt Abbildung 1 für die Flächen am Klengelsteig und am Jakobstollen.
Tab. 1: Entwicklung der charakteristischen Geranio-Trisetetum-Gesellschaft
1996 | 2006 | Flächenveränderung | ||
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[ha] | [ha] | [ha] | % | |
Geranio-Trisetetum | 25,8 | 58,3 | 32,5 | 126% |
Typische Variante | 7,1 | 28,5 | 21 | 296% |
Alopecururs pratensis-Subass. | 11,5 | 18,1 | 6,6 | 57% |
Polygonum bistorta-Subass., Trollius europaeus-Var. | 5,7 | 9,6 | 3,9 | 69% |
Polygonum bistorta-Subass., Astrantia major-Var. | 0,5 | 1,4 | 0,8 | 165% |
Bromus erectus-Variante | 1 | 0,8 | -0,2 | -21% |
Abb 1: Veränderungen Vegetationsaufnahmen auf Flächen am Jacobstollen