Maßnahmen
Mähgutübertragung
Zur gezielten Neuschaffung bzw. Wiederausbildung ehemals wertvoller Bergwiesen erfolgte die Übertragung von Mähgut von benachbarten artenreichen Wiesen auf vorher ausgehagerten Flächen im ehemaligen Intensivgrünland. Die Maßnahme wurde in Projektphase 1 auf insgesamt ca. 30 ha Fläche angewandt.
Bodenverwundung
Ausschlaggebend für den Maßnahmenerfolg war eine ausreichende Bodenverwundung der Empfängerfläche zur Auflockerung der Grasnarbe, zum Entfilzen und Belüften der Bestände bis hin zum Zerschneiden der Grasnarbe und des Wurzelgeflechts mit geeigneten Geräten wie z. B. einer Scheibenegge. Wenig Wirkung hinsichtlich der Bodenverwundung erzielt dagegen ein Abschlepprechen.
Auf Flächen, auf denen die Bodenvorbereitung mittels Scheibenegge umbruchartig durchgeführt wurde, konnte eine schnellere Artenzunahme beobachtet werden als auf den Flächen, die ohne oder nur mit geringer Bodenverwundung (Fingeregge) auf den Übertrag vorbereitet wurden.
Ein kompletter Bodenabtrag wurde wegen möglicher Akzeptanzprobleme in dem von Besuchern stark frequentierten Gebiet nicht praktiziert. Mit der angewandten Methode der Bodenverwundung ist der Entwicklungszeitraum bis zur blütenbunten Bergwiese länger als bei komplettem Bodenabtrag, dafür aber auch kostengünstiger. Die Verfahrenskosten beliefen sich auf ca. 1.100 €/ha.
Abgestimmte Mahd und Handarbeit
Neben einer zeitlich aufeinander abgestimmten Mahd von Empfänger- und Spenderfläche ist auf Grund der Kleingliedrigkeit und erschwerten Zuwegung auch ein hoher Anteil an Handarbeit notwendig. Das Mähgut von den artenreichen sensiblen Spenderflächen wird oft von Hand gewonnen, mit einem Futterladewagen auf der Empfängerfläche ausgebreitet und auch von Hand wieder gleichmäßig auf der Fläche verteilt.
Große Technik zur Mähgutgewinnung kam wegen der örtlichen Bedingungen und der sensiblen Spenderflächen nirgends zum Einsatz.