Natur

Feucht- und Nasswiesen

Feucht- und Nasswiesen

Das Leitbiotop Feucht- und Nasswiesen wächst im Projektgebiet auf natürlicherweise nährstoffreichen wechselfeuchten oder wechselnassen Standorten mit hohem Grundwasserstand. Diese Wiesen wurden traditionell mäßig gedüngt und zeichnen sich durch hohen Wuchs sowie Blüten- und Artenreichtum aus. Schönste Ausprägungen sind die Varianten mit Schlangenknöterich und die seltenen Trollblumenwiesen.

Größte Gefahr ist neben Aufdüngung und Dauerbeweidung vor allem die Entwässerung. Wichtigste Leitarten sind neben der Trollblume (Trollius europaeus) vor allem die vom Aussterben bedrohten Vogelarten Birkhuhn und Bekassine sowie die gefährdeten Arten Braunkehlchen und Wiesenpieper.

Kurzbeschreibung Feucht- und Nasswiesen

Biotoptyp Feucht- und Nasswiese
Pflanzengesellschaft Schlangenknöterich-Feuchtwiese (Polygonum bistorta-Calthion-Gesellschaft)
LRT nach FFH-RL nein
Gefährdungsgrad RL Sachsen 3 / BRD 2, stark gefährdet
Charakteristik Mäßig gedüngte, extensiv genutzte Wirtschaftswiesen auf wechselfeuchten bis -nassen, nährstoffreichen Standorten. Kennzeichnend sind die artenreichen, blütenbunten Vorkommen in Hangquell-und oberflächennahen Grundwasserbereichen.
Leit- und Zielarten Flora Fauna
  Trollblume (Trollius europaeus), Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), Schlangenknöterich (Bistorta officinalis), Wiesen-Segge (Carex nigra), Hirse-Segge (Carex panicea), Sumpf-Pippau (Crepis paludosa), Behaarter Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum), Großes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Bach-Greiskraut (Tephroseris crispa) Wachtelkönig (Crex crex), Birkhuhn (Tetrao tetrix), Braunkehlchen (Saxicola rubra), Bekassine (Gallinago gallinago), Wiesenpieper (Anthus pratensis), Lilagold Falter (Lycaena hippothoe), Sumpfwiesen-Perlmutterfalter (Boloria selene), Plumpschrecke (Isophya krausii)
Bewirtschaftung einschürige Mahd ab 15. Juli, Nachbeweidung möglich, Spätmahd nach 15. August von Teilflächen zum Schutz von Bodenbrütern
Bewirtschaftungsvarianten Zyklische Mahd alle zwei Jahre und Flächenrotation möglich, jährliche Mahd bei Tendenz zur Verstaudung. Spätere Nutzungstermine und Einschränkung der Nutzungshäufigkeit möglich
Günstig Mahd vom Flächeninneren nach außen (Fluchtmöglichkeit), Belassen von Feldrandstreifen, Auskoppeln sensibler Standorte auf der Fläche bei Beweidung. Kleine Rohbodenflächen durch Trittverletzungen.
Ungünstig Meliorationsmaßnahmen (Artenrückgang von speziell hier vorkommender Tierarten), jegliche Entwässerung, Beweidung.
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Online: http://www.bergwiesen-osterzgebirge.de/natur/biotope/nasswiesen/ [Datum: 28.03.2024]
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