Natur

Die Pflanzenwelt

Hain-Wachtelweizen

Hain-Wachtelweizen am Geisingberg

Die botanische Bedeutung des Projektgebietes – vor allem im Grünland – ergibt sich aus dem Vorkommen zahlreicher Pflanzenarten, die hier verbreitet vorkommen und ihren sächsischen Verbreitungsschwerpunkt im Osterzgebirge haben. Dazu zählen 22 bundesweit und 52 landesweit gefährdete Gefäßpflanzen sowie zahlreiche gefährdete Moos- und Flechtenarten. Besonders bemerkenswert ist der Karpatenenzian, der am Geisingberg sein einziges deutsches Vorkommen hat.

Auf Grund der unterschiedlichen Einflüsse haben sich im extensiv genutzten Grünland der Kerngebiete wertvolle Offenlandlebensräume wie Bergwiesen, Borstgrasrasen, Feuchtwiesen, Nieder- und Zwischenmoore und Steinrücken mit einer Vielzahl seltener Pflanzenarten ausgebildet.

Perücken-Flockenblume

Perücken-Flockenblume

Die besonders artenreichen Bergwiesen am Geisingberg beherbergen zahlreiche botanische Besonderheiten wie Pyrenäen-Vermeinkraut (Thesium pyrenaicum), Männliches Knabenkraut (Orchis mascula), Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) und Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum). In den Borstgrasrasen, Feuchtwiesen und Kleinseggenrasen kommen zahlreiche weitere seltene Arten dazu, z. B. Arnika (Arnica montana), Trollblume (Trollius europaeus), Breitblättriges und Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza majalis, D. maculata), Nordisches Labkraut (Galium boreale), Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvativa), Moor-Klee (Trifolium spadiceum), Fettkraut (Pinguicula vulgaris) und Floh-Segge (Carex pulicaris).

Arten mit Vorkommensschwerpunkten in den ostdeutschen Mittelgebirgen sind z. B. Buschnelke (Dianthus seguieri) und Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis).

In den Feuchtwiesen und Zwischenmooren auf bodensauren Standorten an der tschechischen Grenze wachsen z. B. Bach-Greiskraut (Tephroseris crispa), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Moosbeere (Vaccinium oxycoccus), Scheidiges und Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum vaginatum, E. angustifolium) sowie die Trunkelbeere (Vaccinium uliginosum).

Die folgende Tabelle zeigt ausgewählte gefährdete Gefäßpflanzen, Moose und Flechten im Projektgebiet:

Gefährdete Gefäßpflanzen, Moose und Flechten im Projektgebiet

Biotoptyp wiss. Name deutscher Name RLS RLD
Bergwiesen und BorstgrasrasenArnica montanaBergwohlverleih23
 Dianthus seguieriBusch-Nelke22
 Gentianella lutescensKarpaten-Enzian11
 Gymnadenia conopseaMücken-Händelwurz1-
 Lilium bulbiferumFeuer-Lilie13
 Ophioglossum vulgatumNatternzunge23
 Orchis masculaMännliches Knabenkraut1-
 Traunsteinera globosaKugelorchis1-
 Trifolium montanumBerg-Klee1-
 Trollius europaeusTrollblume23
Feuchtwiesen und NiedermooreCarex lepidocarpaSchuppenfrüchtige Gelb-Segge23
 Carex pulicarisFloh-Segge12
 Dactylorhiza majalisBreitblättriges Knabenkraut23
 Galium borealeNordisches Labkraut2-
 Montia fontana agg.Quellkraut2-
 Pedicularis sylvaticaWald-Läusekraut23
 Pinguicula vulgarisGewöhnliches Fettkraut23
 Pseudobryum cinclidioides (Moos)22
 Rhinanthus angustifoliusGroßer Klappertopf23
 Scorzonera humilisNiedrige Schwarzwurzel23
 Tephroseris crispaBach-Kreuzkraut2-
 Trifolium spadiceumMoor-Klee22
ZwischenmooreDrosera rotundifoliaRundblättriger Sonnentau23
 Sphagnum imbricatum (Moos)22
 Vaccinium oxycoccusMoosbeere33
SteinrückenHieracium iseranumIsergebirgs-Habichtskraut32
 Cladonia cenotea (Flechte)22
 Cladonia deformis (Flechte)-2
 Kiaeria blyttii (Moos)R3
 Lecanora silvae-nigrae (Flechte)R2
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Online: http://www.bergwiesen-osterzgebirge.de/natur/pflanzenwelt/ [Datum: 19.04.2024]
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