Projektgebiet
Wiesen, Wald und Steinrücken
Das Projektgebiet liegt im Süden des Freistaates Sachsen im Südosten des Erzgebirgskamms an der tschechischen Grenze. Die Gegend ist eine sogenannte „Rumpfflächenlandschaft“, d. h. ein altes, von Wind und Wasser im Laufe der Jahrmillionen weitgehend abgetragenes Gebirge, geprägt von schwach geneigten Hochflächen, Bachtälern und einzelnen Bergkuppen.
Die Landschaft ist geprägt durch weitläufige Mähwiesen unterschiedlichster Nutzungsintensität mit den für das Osterzgebirge typischen markanten Lesesteinwällen, genannt „Steinrücken“ (Singular: die Steinrücke!). Durchsetzt ist die Landschaft von vielen Wäldern - meist Nadelforsten - und einigen noch intakten Niedermooren in Grenznähe.
Die Gegend ist seit dem Mittelalter besiedelt und traditionell landwirtschaftlich geprägt. Wegen der schlechten Böden wurde im letzten Jahrhundert viel Ackerland zugunsten von Wiesen und Weiden aufgegeben. Viele Moore und Nasswiesen wurden mit Nadelwald aufgeforstet.
Wichtige Eckdaten zum Projektgebiet
Landschaft
- Höhen zwischen 550 und 830 m
- Markante Basaltkegel (z. B. Geisingberg 824m)
- nur 30 % Wald (im restl. Erzgebirge und den meisten anderen deutschen Mittelgebirgen ist der Waldanteil bedeutend höher)
- viele artenreiche Bergwiesen und Moore
- markante Steinrücken als typisch erzgebirgisches Kulturlandschaftselement
Klima
- typisch „mittelgebirgig“: nass, kalt und oft nebelig
- Jahresniederschlag 1000 mm
- Jahresmitteltemperatur 4,3 °C
- relativ kontinental mit viel Schnee und langen Wintern und relativ warmen Sommern, dadurch günstiger für wärmeliebende Pflanzen als in ähnlichen Höhenlagen anderer Mittelgebirge
Geologie und Böden
- harzynische Grundgebirgsgesteine aus dem Erdaltertum, durchsetzt von Basaltdurchbrüchen aus dem Tertiär
- vielfältiger Gesteinsuntergrund: vor allem Gneis, Porphyr und Basalt
- die Böden sind meist Braunerden unterschiedlicher Güte
- magere Ackerböden, meist unter Bodenzahl 25
- viele Moorböden