Maßnahmen
Naturschutz nicht gegen die Landwirte, sondern mit ihnen
Ausschlaggebend für den Projekterfolg war die frühe Einbeziehung der Landbewirtschafter in die Planung und Umsetzung der Maßnahmen. Sie förderte die Identifikation mit den früheren Bewirtschaftungsformen und der traditionellen Nutzung der Flächen. Das schuf Verständnis für die naturschutzfachlichen Anforderungen und förderte die Kompromissbereitschaft. Der regionale Bezug der Landwirte förderte zusätzlich ihr Engagement. Der Erfolg dieses Konzepts zeigt sich in der wachsenden Beteiligung der Landwirte im Laufe des Projektes von anfänglich 10 Betrieben 2000 bis zu 38 im Jahr 2006.
Voraussetzung zur Erreichung und nachhaltigen Sicherung der Projektziele sind die Planung, Organisation und Umsetzung von Maßnahmen entsprechend der vorgegebenen Schutzziele. Dazu zählen:
- Grunderwerb
- Administrative Maßnahmen (Schutzgebietsausweisung und -erweiterung)
- Biotopersteinrichtende Maßnahmen
- Biotoplenkende Maßnahmen
- Maßnahmen zur Besucherlenkung
- Integration in Planungen und Förderprogramme
Neben den Pflegemaßnahmen durch die Landbewirtschafter sind also der umfangreiche Kauf von Flächen durch die öffentliche Hand oder alternativ die langjährige Pacht sowie die Erweiterung und Neuausweisung von Naturschutzgebieten die wichtigsten Maßnahmen für die dauerhafte Sicherung des größten Teils der Kerngebiete.
Die vielfältigen Pflegemaßnahmen zur Ersteinrichtung und Biotoplenkung reichen von der Entbuschung von Wiesen und Steinrücken über unterschiedlich gestaffelte Mahd und Beweidung, Wiedervernässung von Mooren oder Waldumbau bis zur Übertragung von Mähgut mit reifen Samen auf abgeschobene eutrophierte Flächen ehemaliger Bergwiesenstandorte.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Schutz- und Pflegemaßnahmen für ausgewählte Projektziele im Naturschutzgroßprojekt „Bergwiesen im Osterzgebirge“
Projektziele | Schutz- und Pflegemaßnahmen | Schwerpunkte in den Fördergebieten |
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Erhaltung, Sicherung und Entwicklung typischer Offenlandbiotope wie Bergwiesen, Borstgrasrasen, Feuchtwiesen sowie Nieder- und Zwischenmoore |
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Steinrückenpflege und Anlage von Feldhecken zur Gliederung der Offenlandbiotope, wo Steinrücken verschwunden sind Instandsetzung von Trockenmauern |
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Förderung der Zwischenmoorregeneration |
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Umwandlung der Nadelholzforste, um mittelfristig eine Entwicklung zu naturnahen Laubmischwäldern zu erreichen Aufwertung von Feldgehölzen |
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Schaffung eines naturnahen Fließgewässersystems |
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Erhaltung der Populationen bundesweit vom Aussterben bedrohter Arten |
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Erhaltung und Schaffung ausreichend großer, ungestörter Räume |
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Die Maßnahmen im Detail: