Projektgebiet
Kerngebiet Grenzwiesen Fürstenau, Hüttenteich und Pfarrwasser
Größe: | 518 ha |
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Gemarkung: | Geising, Fürstenau und Zinnwald |
Schutzgebiete | NSG „Grenzwiesen Fürstenau und Fürstenwalde“, FFH-Gebiet „Grenzwiesen Fürstenau und Fürstenauer Heide“, SPA „Fürstenau“, LSG „Oberes Osterzgebirge“ |
Das NSG liegt im Kammgebiet des Osterzgebirges und erstreckt sich zwischen Zinnwald im W, Geising im N und Fürstenwalde im O bei 630 – 806 m ü NN entlang der tschechischen Grenze. Das Kerngebiet bildet einen national bedeutsamen, weitgehend störungsarmen Komplex artenreicher montaner Grünlandgesellschaften mit landschaftstypischen Steinrücken, Nieder-, Zwischen- und Quellmooren, naturnahen Mischwäldern sowie Moorwäldern als Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten.
Biotoptypen
- größter Bergwiesenkomplex im Osterzgebirge
- kleine Nieder- und Zwischenmoore sowie Moorwälder
- Braunseggen- und Waldsimsen-Sumpfwiesen
- Vorwälder, Fichtenforste und naturnahe montane Fichtenwälder
- Steinrücken
- Naturnahe Bäche Kalter Brunner, Hüttenbach und Erdbach mit Quellsümpfen
Fauna und Flora
Tierarten
Die Vogelwelt ist einzigartig. Das Gebiet ist ein wichtiger Teil des Lebensraums der größten Mittelgebirgspopulation des Birkhuhns in Mitteleuropa. Auch der Wachtelkönig hat auf den grenznahen Wiesen seinen größten Bestand in Sachsen.
- Birkhuhn (Tetrao tetrix)
- Wachtelkönig (Crex crex)
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
- Bekassine (Gallinago gallinago)
- Wiesenpieper (Anthus pratensis)
- Plumpschrecke (Isophya krausii)
- Lilagoldfalter (Lycaena hippothoe)
- Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa)
- Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris)
- Hochmoor-Laufkäfer (Carabus menetriesi pacholei, galt zuvor als in Sachsen verschollen)
Pflanzenarten
Die Bergwiesen kommen großflächig in unterschiedlichen Ausprägungen vor, sind aber artenärmer als am Geisingberg.
- Weicher Pippau (Crepis mollis)
- Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia)
- Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
- Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
- Arnika (Arnica montana)
- Buschnelke (Dianthus seguieri)
Mehr zu Lebensräumen und Arten
Leitbild und Maßnahmen
- Schwerpunkt: Stabilisierung der Bestände des Birkhuhns, des Wachtelkönigs und anderer Wiesenbrüter durch angepasstes Mahdmanagement:
- Mahd mit Nachbeweidung durch Schafe oder Rinder als biotoplenkende Maßnahmen, um Anzeichen einer Verbrachung und Verstaudung entgegen zu wirken und die Flächen auszuhagern
- Entbuschung von Grünland
- Staffelmahd unter Beachtung der Brutzeiten der Wiesenbrüter
- Nutzung der Gehölze auf den Steinrücken , Wiederaufnahme der historischen Nutzungsformen
- Waldumbau zur Entwicklung von naturnahen Bergmischwäldern unter Berücksichtigung der Habitatansprüche des Birkhuhns
- Steinrückenpflege und Anlage neuer linearer Gehölzstrukturen, vorrangig zum Schutz des Birkhuhns
- Störungsreduktion durch Beschränkung von Wanderwegen auf touristische Schwerpunkte