Projektgebiet
Kerngebiet Rotwassertalhänge Lauenstein

Größe: | 116 ha |
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Gemarkung: | Lauenstein |
Schutzgebiete | LSG Osterzgebirge, FFH-Gebiet „Müglitztal“ (teilweise) |
Das Gebiet schließt sich im Nordosten an die Kerngebietsfläche „Bärenwald“ an. Beide Gebiete bilden somit eine große zusammenhängende Fläche in Nord- und Westexposition zum Rotwasser mit einem von Extensivgrünland und zahlreichen Steinrücken geprägten Landschaftsbild. Sie wird im Westen und Norden von den geschlossenen Waldflächen an den Rotwassertalhängen, im Nordosten vom Ortsrand Lauensteins und im Süden vom Wanderweg zwischen Geising und Lauenstein begrenzt. Der überwiegende Teil der Flächen (ca. 80 ha) wird als Grünland genutzt, wobei die extensive Weidenutzung überwiegt. Daneben gibt es eine 9 ha große stillgelegte Ackerfläche. Wald nimmt ca. 12 ha ein und die übrigen Flächen setzen sich aus Wegen, Steinrücken, Gehölzreihen und Feldgehölzen zusammen.
Biotoptypen
- 61 ha artenreiche Berg- und Frischwiesen sowie Weidegesellschaften der Rotwasserhänge von großer naturschutzfachlicher Bedeutung als Erweiterung der Kerngebietes „Bärenwald“
- 5 ha Feuchtgrünland und Hochstaudenfluren
- Vorwälder und Nadelholzforste
- kleinflächige Buchenmischwälder und Ahorn-Eschen-Schluchtwälder
- Steinrücken und Gehölzreihen mit artenreichen Bergahorn-Eschen-Baumreihen
Fauna und Flora
Tierarten
Aus der Gruppe der Vögel sind zahlreiche Brutzeitbeobachtungen für Wiesenbrüter dokumentiert:
- Wachtelkönig (Crex crex)
- Bekassine (Gallinago gallinago)
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
Pflanzenarten
- Weicher Pippau (Crepis mollis)
- Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
- Große Sterndolde (Astrantia major)
- Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum)
Mehr zu Lebensräumen und Arten
Leitbild und Maßnahmen
- Schwerpunkt Entwicklung großflächiger Bergwiesen auf den großen Grünlandflächen mit geringer Nutzungsintensität und weitgehender Störungsarmut
- Zweischürige Mahd oder eine Mahd mit Nachbeweidung als biotopersteinrichtende und -lenkende Maßnahmen, um Anzeichen einer Verbrachung und Verstaudung entgegen zu wirken und die Flächen auszuhagern
- Eine mehrmalige Nutzung im Jahr dient dabei auch der Bekämpfung von Problemarten wie Stumpfblättrigem Ampfer, Disteln und Brennnesseln.
- Erstpflege mit Spezialtechnik auf den steilen Hängen zum Rotwassertal mit ihren zahlreichen Bewirtschaftungshindernissen und auf den Feuchtwiesen
- Flexible Verlegung des Nutzungstermins sowie Staffelmahd auf den Feuchtwiesen zum Schutz der Wiesenbrüter, vor allem des Wachtelkönigs
- Auf-den-Stock-Setzen der Gehölze auf den Steinrücken für die Wiederherstellung von Heckenstadien und die Schaffung lichter, magerer Bereiche, um den Lebensraum von Heckenbrütern und Pflanzenarten der mageren Wiesenbereiche zu verbessern und die von den Steinrücken ausgehende Verbuschung der Wiesenränder einzudämmen