Projektgebiet
Hutberg
Größe: | 115 ha |
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Gemarkung: | Fürstenau |
Schutzgebiete | NSG „Grenzwiesen Fürstenau und Fürstenwalde“ |
Mit dieser ca. 115 ha großen Fläche wird einer der wertvollsten Kernbereiche der Wiesen- und Steinrückenlandschaft in der Umgebung von Fürstenau für den Naturschutz gesichert. Aufgrund der hervorragenden Biotopausstattung und der hohen Bedeutung für die Vogelwelt sind diese Flächen in das Naturschutzgebiet „Grenzwiesen bei Fürstenau und Fürstenwalde“ einbezogen werden.
Im Norden und Nordwesten wird das Gebiet von Wald- und Offenflächen eingegrenzt. Auch auf der östlichen Seite bestimmt der Wald die Gebietsgrenze. Die Südseite des Erweiterungsgebietes “Hutberg” ist von Wiesen und Weiden trockener bis sehr nasser Standorte geprägt, die durch Steinrücken gegliedert und mit Feldgehölzen und Gehölzinseln durchsetzt sind.
Die Abgrenzung des Gebietes verläuft hier entlang der Bewirtschaftungsgrenzen von Grünland und Acker. Im Südosten sind die Wiesen entlang des Fürstenauer Baches zwischen der Straße Fürstenau- Löwenhain und östlich angrenzenden Wald in das Gebiet eingegliedert.
Biotoptypen
Das Gebiet rund um den Hutberg ist durch abwechslungsreiche, gut strukturierte Grünlandflächen geprägt. Große Teile sind von artenreichen Frisch- und Feuchtwiesen eingenommen und werden von kleinflächigen Feucht- und Nasswiesen, Hochstaudenfluren und wertvollen Gehölzen durchsetzt, die teilweise als Sumpfwald mit Moorbirke (Betula pubescens) ausgebildet sind. Der Hutberg selbst ist von Vorwäldern mit Eberesche (Sorbus aucuparia) und einem teilweise aufgelockerten Fichtenbestand bewachsen. An seinem Südhang schließen sich artenreiche Bergwiesen- und Magerrasengesellschaften an. Neben den Feldgehölzen prägen die naturschutzfachlich wertvollen Steinrücken die Offenlandflächen.
Die wichtigsten Biotoptypen sind:
- Bergwiesen
- kleine Nieder- und Zwischenmoore sowie Moorwälder
- Braunseggen- und Waldsimsen-Sumpfwiesen
- Vorwälder, Fichtenforste und naturnahe montane Fichtenwälder
- Steinrücken
Fauna und Flora
Das gesamt Gebiet ist ein bedeutender und strukturell außerordentlich vielfältiger Bestandteil des Vogelschutzgebietes “Fürstenau”.
Tierarten
- Wachtelkönig (Crex crex)
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
- Bekassine (Gallinago gallinago)
- Wiesenpieper (Anthus pratensis)
- Plumpschrecke (Isophya krausii)
- Lilagoldfalter (Lycaena hippothoe)
- Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa)
- Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)
- Zylindrischer Walzenhalsbock (Phytoecia cylindrica )
Pflanzenarten
- Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis)
- Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
- Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia)
- Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
- Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
- Arnika (Arnica montana)
Mehr zu Lebensräumen und Arten
Leitbild und Maßnahmen
Die Bergwiesen und die seggen- und binsenreichen Nasswiesen des Gebietes sollen durch ein- bis zweischürige Mahd, z. T. in Kombination mit Beweidung, unter Berücksichtigung der Brutvorkommen gefährdeter Vogelarten weiterentwickelt werden, indem bisher unzureichend gepflegte Bereiche einbezogen werden und auf Teilflächen Maßnahmen der Wiedervernässung erfolgen. Für die Bergwiesenhänge und Nasswiesenpflege ist dabei Spezialtechnik erforderlich. In den z. T. mit Pionierwäldern oder Sumpfwäldern bewachsenen Feldgehölze soll durch Waldumbaumaßnahmen der Lebensraum gefährdeter Tierarten verbessert werden.