Erfolge
Maßnahmen „Quellgebiet Große Biela“ 2015 - 2017
Dokumentation zum Stand und zur Entwicklung der Wiedervernässungs- und Revitalisierungsmaßnahmen im Quellgebiet der großen Biela auf Flächen des FND am Sportstättenkomplex
16.10.2015 / 04.07.2016 / 19.09.2017
Fotodokumentation Vorher | Fotodokumentation Nachher |
---|---|
Lage und Ansicht der Flächen im Quellgebiet der großen Biela vor und nach dem Beginn der Maßnahmeumsetzung durch das NSGP 2016/2017. Im nordöstlichen Teil mit der einzeln stehenden Fichte die gemähten Flächen im FND „Bielatalwiesen“ . Deutlich erkennbar ist auch die 2016/2017 entbuschte Fläche unterhalb des kleinen Fichtenwäldchens. |
22.11.2016 / 16.03.2017
|
|
Erschwerend für die bisherige Pflege des nördlichen Bereichs der Flächen ist die Zuwegung. Anstelle einer geplanten Überfahrt über die Quellwiesenbereiche wurde in der SAG am 23.5.2017 durch die Teilnehmer angeregt, den vorhandenen Weg zu ertüchtigen. Dazu sind noch formelle Fragen der Zuständigkeit und Genehmigung in Abstimmung mit dem Bauamt der Stadt Altenberg zu klären. |
22.11.2016 / 16.03.2017
Eine zunehmend extensivere Beweidung der Flächen infolge des sinkenden Tierbestandes führte zur Verbuschung, insbesondere der Wiesenrandbereiche. Innerhalb weniger Jahre verbreiten sich Weide und Pappel bis 30 m massiv in den von der Nutzung offengelassenen nassen Bereichen. Eine große Herausforderung für die Bewirtschafter und sehr erschwerend ist die Entnahme der zahlreichen oberirdischen Wurzelstämme der Weide bei der Entbuschung der bestockten Flächen. |
16.03.2017 / 04.08.2017
So stellt sich die Fläche unmittelbar nach der Entnahme im März 2017 (links) und begrünt im August 2017 (rechts) dar. Die Maßnahme ist noch nicht abgeschlossen, sie wird ab Oktober 2017 fortgesetzt. Mit der Anwendung der Mahd und Beweidung soll sich die Fläche (ca. 1,0 ha) anschließend zur Bergwiese entwickeln. Dazu wurden alle Wurzeln und Stubben teils händisch bzw. mit Hilfe der Stubbenfräse entfernt. |
06.06.2017
Die Flächen südlich der Quell-bereiche präsentieren sich als zum Teil gut strukturierte Berg- und Nasswiesen. In den feuchteren Randbereichen dominieren Hochstaudenfloren mit Schlangenknöterich und Mädesüß. Die Bewirtschaftung erfolgte bisher durch Beweidung und Mahd im Wechsel. Das Überangebot an Weideflächen führt zwangsläufig dazu, dass die Rinder zunehmend in älterem Futter stehen was nicht zur Verbesserung der Weidehaltung führt. Ab 2018 erfolgt auf diesen Flächen konsequent eine frühe erste Mahd aufwuchsbedingt ab Mai/Juni mit nachfolgender Beweidung. |
18.06.2017
Auf den langjährig durch die gGmbH Naturbewahrung Osterzgebirge gepflegten Flächen im FND „Bielaquellwiesen“ (Bild links, S.Gabler) konnte sich ein breites Spektrum an geschützten und gefährdeten Bergwiesenarten entfalten. Prägend sind hier vor allem Niedrige Schwarzwurzel (Scorz. humilis), Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut (Dact. maculata, Dact. majalis), Arnika (Arn. montana) und die Buschnelke (Dianth. seguieri). Zur Arterfassung im Auftrag des NSGP wurden durch Mitarbeiter der gGmbH Naturbewahrung Osterzgebirge bis Ende Mai 2017 insgesamt 577 blühende Exemplare an Niedriger Schwarzwurzel festgestellt.
18.06.2017
Auf den nährstoff- und kalkarmen, teilweise auch eher trockenen Standorten des FND (Bilder S. Gabler) besiedelt das Gefleckte Knabenkraut bevorzugt die feuchteren Sickerwasserstellen. Die Hauptblütezeit liegt im Juni/Juli. Gezählt wurden in diesem Jahr auf den FND Flächen insgesamt 2.902 blühende Exemplare.
18.06.2017
Arnika oder auch Bergwohlverleih ist eine echte Charakterart der Bergwiesen des Osterzgebirges. Sie gedeiht ebenfalls bevorzugt auf kalkarmen, nährstoffarmen und leicht sauren Wiesen (Bild links S.Gabler). Ihr Vorkommen auf den Flächen im Quellgebiet der Biela ist mit 129 blühenden Exemplaren stabil.
18.06.2017
Im Juni zeigt sich ein schöner Blühaspekt auf den Flächen im FND. Im Vordergrund sind ganze Teppiche von dem ebenfalls hier blühenden Wald-Läusekraut (Pedic. sylvatica) zu sehen. Das Wald-Läusekraut zählt zu den gefährdeten Bergwiesenarten was vor allem daran liegt, dass extensiv genutzte Frisch- und Feuchtwiesen brach liegen bzw. trockengelegt oder zu intensiv beweidet werden.
Die Flächen des FND sind deshalb von der Beweidung ausgeschlossen. Ihre pflegliche Nutzung erfolgt ausschließlich durch die gGmbH Naturbewahrung Osterzgebirge.
18.07.2017
Auf nur wenigen kleineren Vorkommensflächen blüht die Buschnelke (Dianthus seguieri) mit bis zu 70 Exemplaren. Sie gehört zu den gefährdeten und geschützten Leitarten, deren Wiederansiedlung und Ausbreitung ein bedeutendes Projektziel darstellt.
04.08.2017
So wie hier im Quellbereich der großen Biela prägen das Rotstraußgras (Agrostis capillaris) und die Bärwurz (Meum athamanticum) flächendeckend die Bergwiesen in der Region des oberen Osterzgebirges. Im August leider schon verblüht trotzdem wertbestimmend für die Flächen ist auch das Vorkommen an Borstgras (Nardus stricta). Wegen nachlassender Pflege und Bewirtschaftung sind die artenreichen Borstgrasrasen als stark gefährdeter Lebensraumtyp eingestuft und prioritär zu schützen.
29.09.2017
Deutlich sichtbar ist der gute Pflegezustand auf den einzelnen Teilflächen im Bereich des FND im Erweiterungsgebiet „Quellgebiet der großen Biela“.
Die Fortsetzung der Entbuschung beginnt ab Oktober 2017. Wasserregulierende Maßnahmen werden sich auf die Bereiche im mittleren Teil beschränken. Prioritär ist die langfristige naturschutzfachliche Mahd mit einer anschließenden Beweidung zu sichern. Zurzeit sind hier insbesondere wegen der erschwerten Bergung der Grünmasse von der Fläche Defizite sichtbar. Mit der Verbesserung der Zuwegung kann ein flächenschonender Abtransport ohne zusätzliche gewässerbauliche Maßnahmen gesichert werden. Das wird ein Schwerpunkt der Projektarbeit im Jahr 2018 werden.
16.03.2017 / 04.08.2017
Rastlos und zu jeder Jahreszeit ist das Projektmanagement auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und Perspektiven für das Naturschutzgroßprojekt „Bergwiesen im Osterzgebirge“ zur nachhaltigen Sicherung der Projektziele, für die Erhaltung der bisher erzielten hohen Akzeptanz bei den Landwirten und den Bewirtschaftern sowie bei der regionalen Bevölkerung und allen Interessierten für den Naturschutz - heute, morgen und in Zukunft… |